Die Vorteile von Tracking Lösungen in der Tunnelbranche

Dieser Artikel beschreibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten positionsgebender und zustandserfassender Sensorik in der Tunnelbranche und deren Vorteile.

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Für Eisenbahn- und U-Bahn-Strecken, Straßen, Kanalsysteme und im Bergbau werden Tunnel benötigt. Der Bau von Tunneln ist ein komplexer, langwieriger und gefährlicher Prozess. Auch die Wartung und Reinigung bereits bestehender Tunnel kann kompliziert und riskant werden. Während der Tunnelarbeiten können Indoor Tracking und Condition Monitoring zum Einsatz kommen, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen und Prozesse effizienter zu gestalten.

Im Folgenden werden einige konkrete Anwendungsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Vorteile für die Tunnelbranche beschrieben.

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TRACKING VON ARBEITERN: ERHÖHTE SICHERHEIT

In dem risikoreichen Arbeitsumfeld der Tunnelarbeiter kann es mitunter zu schweren Unfällen kommen. In diesen Situationen ist es von großer Bedeutung, den verletzten Arbeiter schnell ausfindig zu machen, um ihn zeitnah medizinisch zu versorgen. Zudem kann es im Falle eines Brandes oder des Austritts gesundheitsschädlicher Gase notwendig werden, den Tunnel zu evakuieren. Tritt ein solches Ereignis ein, ist es wichtig festzustellen, welche Personen den Tunnel bereits verlassen haben und welche Personen sich noch im Gefahrenbereich befinden. In den beschriebenen Notfällen können Tracking Lösungen zum Einsatz kommen, um den genauen Standort der gesuchten Arbeiter zu bestimmen und die Rettungsaktionen möglichst effektiv umzusetzen.

TRACKING VON ARBEITERN: EFFIZIENTE PROZESSGESTALTUNG

Auch die Gestaltung von Arbeitsprozessen wird von Tracking Lösungen positiv beeinflusst. Durch die Ortung von Mitarbeitern erfolgt ein gezielter und effektiver Personaleinsatz. Es kann sichergestellt werden, dass die Arbeiter dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden und nur die Aufgaben übernehmen, für die sie über ausreichend Erfahrung und Einarbeitung verfügen.

Das Indoor Tracking von Personal kann zum Beispiel über Bluetooth Low Energy (BLE) Beacons, die die Arbeiter in Form einer ISO-Karte bei sich tragen, erfolgen. infsoft Locator Nodes, die an den Wänden des Tunnels angebracht werden, erfassen die Signale der Beacons. Die Position der Arbeiter kann dann auf einer digitalen Karte dargestellt und eingesehen werden.

GEOFENCING: ZUTRITT ZU GEFAHRENBEREICHEN

Gewisse Bereiche in Tunneln sind sehr gefährlich und der Zutritt dazu sollte daher streng kontrolliert werden. Es sollte abhängig von der Situation sichergestellt werden, dass kein Mitarbeiter oder nur befugtes Personal Zutritt zu dem betreffenden Bereich hat. Um dies zu gewährleisten, kann Geofencing zum Einsatz kommen. Betritt ein Arbeiter eine vorher definierte Gefahrenzone, können unterschiedliche Aktionen automatisch ausgelöst werden. Zum Beispiel kann der Arbeiter eine Warnung direkt auf sein Smartphone erhalten, die Zentrale über den unerlaubten Zutritt informiert oder ein Alarm aktiviert werden.

Um den Arbeiter direkt über sein Smartphone zu warnen, wird eine clientseitige Lösung mit Rückkanal realisiert. Dazu hat der Arbeiter eine App auf seinem Smartphone installiert und Bluetooth eingeschaltet. Des Weiteren befinden sich am Zugang zur Gefahrenzone BLE Beacons. Sobald die Smartphone-App die Beacons detektiert, wird automatisch eine Warnung angezeigt. Um die Zentrale zu informieren oder einen Alarm zu aktivieren, werden im Rahmen einer serverseitigen Lösung BLE Beacons und infsoft Locator Nodes eingesetzt. Sobald der Beacon eines Arbeiters in einem Gefahrenbereich registriert wird, wird die zuvor definierte Aktion ausgelöst.

ASSET TRACKING: KOORDINATION VON EQUIPMENT

Neben Personen können auch Fahrzeuge, Maschinen und andere Assets lokalisiert werden. Auf diese Weise kann benötigtes Equipment schnell und zuverlässig aufgefunden werden. Zusätzlich werden eine effiziente Allokation und Koordination der Arbeitsmittel gewährleistet.

Die Umsetzung des Asset Trackings gestaltet sich ähnlich wie das Tracken von Personen. BLE Beacons werden an Fahrzeugen, Maschinen und wichtigen Werkzeugen angebracht. An den Tunnelwänden installierte Locator Nodes erfassen die Beacons in ihrer Nähe.

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infsoft Isometric: Use Case Asset- und Personentracking im Tunnelbau

ZUSTANDSSENSOREN: ÜBERWACHUNG DER LUFTQUALITÄT

Die oben genannten Anwendungsfälle befassen sich mit dem Einsatz positionsgebender Sensorik. Sensoren zur Zustandserfassung und -überwachung bieten weitere Vorteile für die Tunnelbranche. Die meist schlechte Belüftung in Tunneln birgt Gesundheitsrisiken für die Arbeiter. Um diese Risiken zu senken, können Sensoren, die bestimmte Gase detektieren und die Qualität der Atemluft kontrollieren, in den Tunneln angebracht werden. Beim Austritt gefährlicher Gase oder einer bedenklichen Verschlechterung der Luftqualität können die Arbeiter gewarnt und Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Um eine kontinuierliche Überwachung der Luftqualität sicherzustellen, werden infsoft Sensor Tags in gleichmäßigen Abständen an der Tunneldecke oder den Wänden angebracht. Die drahtlose Datenkommunikation von den Sensor Tags zu den Locator Nodes erfolgt via Bluetooth Low Energy.

Die ermittelten positions- und zustandsbezogenen Daten werden an die infsoft LocAware platform® gesendet und können dort gesammelt, verknüpft und intelligent weiterverarbeitet werden.

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